Über unseren Garten

Unser Garten ist 500 qm² groß. Mein Mann und ich haben ihn mit dem Haus 2008 übernommen. Zuvor war es der Garten meiner Großeltern, deshalb habe ich gleich viele schöne Erinnerungen mit dem Garten verbunden. Früher war er hauptsächlich Nutzgarten, bis ihn meine Großeltern nicht mehr bewirtschaften konnten. So bestand er zum Zeitpunkt unseres Einzugs hauptsächlich aus pflegeleichter Wiese und einigen mittlerweile zu großen Tannen im Vorgarten. Seit wir eingezogen sind hat sich nach und nach viel verändert unsere Familie ist gewachsen und der Garten ist für meine Familie und mich zu unserem kleinen Paradies geworden, mit schönen Staudenbeeten, gemütlichen Plätzchen, einem Gemüsegarten und vielem mehr.

Mittwoch, 29. Mai 2019

Mit Stauden bepflanzte Kübel für die Gardenlife

Bald findet bei uns in Reutlingen die Gardenlife, eine große Gartenmesse in der Pomologie, einem Park der 1984 Gelände der Landesgartenschau war, statt.
Bei den zahlreichen Ausstellern kann man viel Schönes und Neues rund um das Thema Garten entdecken, es gibt auch immer interessante Vorträge, dieses Jahr unter anderem von Joachim Hegmann zum Thema 'Genießen statt Gießen, schlaues Gärtner im Klimawandel' darauf freue ich mich besonderes. Auch die Galabauer zeigen was sie können, zum Thema `Rettet den Vorgarten` auch ein ganz aktuelles und wichtiges Thema. Mich kann man an der Gardenlife übrigens auch treffen, am Stand des Gea Mobil werde ich am Freitag zwischen 12.00 Uhr und 14.00 Uhr interessierte Menschen zum Thema `Beetgestaltung im Privatgarten` beraten und wer mittmachen möchte, der kann bei einem Gewinnspiel drei von mir, mit Stauden, bepflanzte Kübel gewinnen. Die Kübel sind aus recyceltem Kunstoff, leicht und wetterfest. Mit ihrer eleganten, grauen Holzoptik passen sie zu jedem Gartenstiel. Aber jetzt zum Hauptthema der Bepflanzung. Die Kübel haben natürlich ein Loch am Boden, damit das Gießwasser gut ablaufen kann und sich keine Staunässe bildet, welche die Wurzeln schnell faulen lassen würde. Das untere Drittel, der extra tiefen Töpfe, habe ich mit Tongranulat befüllt, so kann das Wasser gut nach unten ablaufen und es wird dort trotzdem Feuchtigkeit gespeichert. Die beiden großen Kübel sind mit durchlässiger und formstabiler Kübelpflanzenerde befüllt. Für die Bepflanzung habe ich Stauden gewählt, die mit einen trockenen, heißen Standort gut zurechtkommen, so wie er oft in den Pflanzkübeln auf der Terrasse oder dem Balkon, vorzufinden ist. Der dritte kleinere Kübel ist für einen etwas schattigeren Standort geeignet, vielleicht auch in zweiter Reihe. Er ist befüllt mit einem Gemisch aus Kübelpflanzenerde und Blumenerde, da die verwendeten Stauden auch einen etwas humoseren, feuchten Boden bevorzugen. Bei der Auswahl der Stauden waren für mich aber nicht nur die Standortbedingungen ausschlaggebend sondern vor allem war mir auch die Farbzusammenstellung wichtig. Unter dem Motto mehr Mut zur Farbe wollte ich zeigen, dass auch etwas mutigere Farbkombinationen in Kübeln sehr schön wirken können.. Alle ausgewählten Pflanzen können über den Winter einfach draußen im Kübel verbleiben. Die Folie, um die Kübel, die auf den Bilder zu sehen ist, dient nur zum Schutz während des Transports und wird später entfernt.

Nach dem Motto Feuer und Wasser, ein Kübel für die Sonne in Blau und Rot und als Verbindung ein zartes Lila,
Linum perenne, Salvia nemorosa Amethyst, Lithodora difusa Heavenly Blue, Potentilla atrosanguinea atrosanguineum, Panicum virgatum Rotstrahlbusch, Sempervivum x cult. Crimson Velvet
Die meisten Menschen tun sich schwer mit Gelb im Garten, hier eine etwas `entschärfte` edle Variation mit Gelb, Weiß und Silber für einen sonnigen Standort, Hemerocallis Hybrid Mini Stalla, Stipa Tenussima, Anthemis tinktoria E. C. Buxton, Saxifraga cotyledon Southside Seeding, Salvia nemorosa Adrian, Helianthemum x cultorum

Der kleine Kübel in den Farben Lila Orange auch für Halbschatten geeignet.
Heuchera Hybride Peach Flambe, Geum Hybride Orange Quenn,
Ajuga Blach Scallop





Mittwoch, 15. Mai 2019

Ein Gierschgarten

Ihr wundert euch bestimmt warum ich in letzter Zeit so wenig poste. Nun es ist so, seit Anfang dieses Jahres habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und ein Kleinstgewerbe im Bereich Gartengestaltung/Gartenpflege angemeldet. Aus diesem Grund wird auch der Blog demnächt auf meine neue Website Gärten mit Emotion umziehen.
Deshalb bleibt mir in letzter Zeit weniger Zeit zum schreiben aber ich habe mir vorgenommen den Blog in jedem Fall weiterzuführen und mindestens alle drei Monate etwas für euch zu schreiben dann eben nur unter der Neuen Adresse www.gärtenmitemotion.de
Ihr könnt ja schon mal ein bisschen auf der Website stöbern wenn es euch interessiert, was ich jetzt so treibe und wann ihr dann auch endgültig den Blog dort wiederfindet, dass werde ich dann vorher nochmals extra ankündigen.

Aber heute möchte ich von einem meiner letzten Projekte berichten. Es handelt sich um ein soziales Projekt, an dem ich fortan ehrenamtlich arbeiten werde. Auf dem ehemaligen Geländer der Landesgartenschau, Pomologie, in Reutlingen, gibt es ein Café, dass von der Lebenshilfe Reutlingen e.V. betrieben wird und in dem Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten. Das Kaffehäusle ist ein Ort an dem sich unterschiedliche Menschen begegnen können und einfach eine gute Zeit miteinander verbringen können. Zum Kaffehäusle gehört natürlich auch ein Garten, der die Gelegenheit bietet, sich gemütlich ins Freie zu setzten und die Natur zu genießen. Allerdings konnte dieser Garten, auf Grund der fehlenden finanziellen Mittel und der damit zusammenhängenden Tatsache, dass die Pflege ehrenamtlich übernommen werden muss, die letzten Jahre über nicht kontinuierlich gepflegt werden. Mittlerweile ist er sehr stark verwildert.
Genau an diesem Punkt kam ich ins Spiel, ich hatte von der Situation erfahren und mein erster Gedanke damals war, oh wie schade und da muss man doch etwas machen können. Dann ruhte der Gedanke bei mir noch ettliche Monate, wie das oft so ist. Als ich mich selbständig gemacht habe und mir überlegte wie ich wohl auf mich aufmerksam machen könnte, erinnerte ich mich wieder an die Geschichte des Kaffehäusles. So habe ich spontan meine Hilfe angeboten daraus entstand ein sehr schönes kreatives aber auch herausforderndes Projekt. Es soll Bestand haben was ich mache, dass war von Anfang an mein Ziel deshalb werde ich auch die Pflege des Gartens weiterhin übernehmen weil mir persönlich der Erhalt der Beete und die Wirkung des Gesamtambiente sehr am Herzen liegt. Von Anfang an war es deshalb wichtig, den Garten so zu gestalten, dass er zukünftig mit relativ geringem Aufwand gepflegt werden kann. Da ich das Ganze ehrenamtlich und in meiner Freizeit mache, sind auch meine Kapazitäten nicht so riesig groß. Deshalb ist das Ziel den Garten mit einem Pflegeaufwand von 4 Stunden im Monat instand halten zu können. Es ist mittlerweile zu einer Herzensangelegenheit geworden und für mich etwas ganz Besonderes auf Grund der Menschen, die daran beteiligt sind und auch wegen der besonderen Gegebenheiten und den Rahmenbedingungen mit denen ich dabei manchmal konfrontiert bin. Es war von Anfang an eine Herausforderung im positiven Sinne, immer spannend und sehr lehrreich für mich. Mein Hauptfokus in diesem, sagen wir mal verwilderten Garten liegt zunächst auf den drei Beeten im Bereich der Sitzplätze, dort verweilen die Besucher und dort ist eine stimmige Bepflanzung, die eine schöne Atmosphäre schafft am wichtigsten.





Die seitlichen Bereiche, die ich Kunst- und Waldgarten getauft habe, werde ich erst nach und nach angehen können.



In den drei Hauptbeeten dominierte der Giersch deshalb Gierschgarten.




Es war klar das der Giersch nicht vollständig zu entfernen war aber um das Einwachsen einer neuen standortgerechten Bepflanzung zu ermöglichen, musste erst mal so viel wie möglich davon raus. In Fakten bedeutet das über 20 Stunden lang habe ich die Beete auf den Kopf gestellt und den Giersch in Sisyphusarbeit Würzelchen für Würzelchen entfernen.





Ich möchte aber betonen, es ist kein Kampf gegen den Giersch sondern lediglich eine Verbesserung der Startbedingungen, für die neue Bepflanzung, die so gewählt ist, dass sie sich dem Giersch gegenüber behaupten können müsste wenn sie einmal eingewachsen ist. Nach dem die Beete also vorbereitet waren für die Pflanzung, stand die große Frage im Raum woher bekommen wir die nötigen Pflanzen wenn eigentlich keine Mittel dafür zur Verfügung stehen. Es wurden sämtliche Gärtnereien im Umkreis vom Verein Lebenshilfe e.V. und von mir selbst angeschrieben und um Spenden gebeten. Einige Gartenfreunde wurden von mir gefragt, ob sie nicht ein paar Stauden übrig haben, die zum Standort passen könnten und der Vorstand der Regionalgruppe Reutlingen/Tübingen der Gesellschaft der Staudenfreunde wurden von mir auch nach eventuell möglichen Pflanzenspenden gefragt. Am Ende kam doch einiges Zusammen vor allem durch die großzügige Spende der GdS und dem was befreundete Gatenbesitzer abzugeben hatten und auch zwei ansässige Gärtnereien hatten eine Pflanzenspende abzugeben, bei allen die uns dabei unterstütz haben den Garten des Kaffehäusle wieder aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken möchte ich mich auf diesem Weg recht herzlich bedanken. Ein Teil der gespendeten Pflanzen musste sofort ausgepflanzt werden, da sie spontan von den Gartenbesitzern, aus deren Garten abgestochen und ausgegraben worden waren. Der Rest wurde in einer gemeinsamen Aktion mit Schülern und Schülerinnen der Peter Rosseger Schule in die Erde gebracht und die von der Stadt Reutlingen gespendete Komposterde wurde ebenfalls mit Hilfe dieser besonderen, hinreisenden jungen Menschen auf den Beeten ausgebracht. In den nächsten Wochen wird nun noch der Feinschliff in den die großen Beeten folgen und der Kunstgarten wird von mir noch etwas gestutzt und angepflanzt werden.
Zum Abschluss möchte ich noch etwas zur Bepflanzung sagen. Die Beete sind nicht als prächtige und mit möglichst großer Vielfalt an Blüten angelegte Staudenrabatten zu verstehen, sondern vielmehr als eine, in den Sorten der verwendeten Stauden eher minimalistische aber dem Standort angepasste Bepflanzung. Mein Ziel war nicht möglichst ansprechende, für das Auge opulente Beete zu planen, sondern eine auf Dauer gut funktionierende Bepflanzung anzulegen, die hauptsächlich durch verschiedene Blattstrukturen und deren Zusammenstellung, das ganze Jahr über ansprechend wirken soll.
Die Stauden, die für die Bepflanzung ausgewählt wurden, sind allesamt sehr pflegeleicht und zeichnen sich durch eine große Robustheit gegenüber Wurzeldruck und der Verdrängung durch starke Konkurrenz aus. Alle Stauden, die gepflanzt wurden müssten mit den vorherrschenden Bedingungen, trockener Halbschatten bis Schatten und starke Konkurrenz durch Giersch, zurecht kommen und sich dort etablieren können. Leider fehlen uns immer noch einige Stauden und Gräser, es ist nicht einfach alles auf Spendenbasis zusammen zu bekommen, dass könnt ihr euch sicher denken, trotzdem will ich hier schon man ein paar Bilder zeigen.