Eine Natursteinmauer aus Muschelkalk
Die ersten sonnige Tage haben wir bereits genossen und es juckt mich schon gewaltig in den Fingern, mit den für dieses Jahr geplanten Projekten zu beginnen. An erster Stelle stehen zwei große Projekte für die beiden Mädchen. Sie sind gerade drei Jahre alt geworden und der Tipisandkasten den wir letztes Jahr für sie gebaut haben wird zwar gerne genutzt aber das Klettern und sich körperlich ausprobieren steht bei beiden gerade im Mittelpunkt ihres Interesses.
Deshalb haben wir beschlossen einen Kletterturm für sie zu bauen und weil das noch nicht reicht auch einen Barfußpfad, um sich nach dem klettern auch wieder erden zu können, ihr versteht😉.
Bevor ich aber von neuen Projekten berichte möchte ich gerne von unserem bisher größten Gartenprojekt erzählen. Dieses war unter anderem einer der Grunde der mich auf die Idee brachte über unseren Garten zu schreiben.
Der Bau einer 14 Meter langen Steinmauer mit drei Terrassen
wenn man die Überschrift so liest kann man schnell die Idee bekommen,
dass wir es `etwas` übertreiben😉 und zwischendurch, als ich mit meinen Stiefeln Zentimetertief im Matsch stand, muss ich gestehen, hab ich das auch gedacht aber dazu später.
Der Plan für die Mauer stand schon lange fest. Nach den ersten Jahren, in denen ich mich hauptsächlich um den forderen Garten gekümmert hatte, fing ich an mir zu überlegen was mit dem Gartenteil hinter dem Haus geschehen sollte. In dieser Zeit ging es mir gesundheitlich nicht so gut und ich hatte ein starkes Bedürfnis nach innere Ruhe, einen Rückzugsort der Abstand und Erholung vom stressigen Alltag bietet, danach sehnte ich mich. Die Abgeschiedenheit des hinteren Gartens war dafür nahezu perfekt und dann schenkte mir mein Mann auch noch ein Buch über Japanische Gärten, welches mich mit seiner Philosophie des Teegartens und des Wandelgartens sehr in seinen Bahn zog. So entstand der Plan für den hinteren Garten. Fünf Jahre später war es soweit, die Mädchen waren noch nicht ganz zwei Jahre und mein Mann ganz unbedarft suchte ein neues Projekt und begann damit das Krichspindel Gebüsch, das den Hang hinter dem Haus abstütze, mit dem Spaten zu entfernen. Dort wo er begann stand ehemals eine Forsythie im Gebüsch, was wahrscheinlich auch der Grund dafür war, dass es an genau dieser Stelle relativ leicht zu entfernen war. Später, dann wurde es doch sehr mühsam wenn nicht unmöglich die sehr stark verwurzelten Pflanzen Auszugraben. Deshalb lag die Baustelle erst mal ein halbes Jahr brach, bis sich jede Menge Disteln auf der offenen Erde zwischen dem Gebüsch ansiedelten. Dann kam mein Part welcher erst mal darin bestand meinem Mann Feuer unterm Hintern zu machen, weil man diesen unkontrollierten Wildwuchs, der drohte meine anderen Beete mit Hilfe von Samenflug zu invasieren, doch nicht einfach so lassen konnte. Es führte Eines zum Anderen wobei ein sehr guter Freund von uns, der einmal sehr gerne Bagger fahren wollte, auch seinen Teil dazu beitrug. Dann in den Herbstferien war es soweit, ein Bagger und ein Dummper standen in unserem Garten . Nicht zu vergessen ein riesiger Berg Muschelkalk Natursteine etwa 25 Tonnen, einen Teil der Steine haben wie sozusagen Handverlesen mit dem Hänger selbst geholt ,die Größeren Exemplare hat ein Laster, so in unsere Einfahrt gekippt, dass unser Nachbar heute noch davon spricht, er habe gedacht es wäre ein Erdbeben so hätten in seinem Haus die Wände gewackelt. Also wenn ihr ähnliches geplant habt, solltet ihr vielleicht eure Nachbarn informieren, bevor diese vorschnell in Panik ausbrechen und noch den Katasrophenschutz alarmieren.
Dann ging es los:
Die alten Waschbetonplatten haben wir entfernt und zwischengelagert um sie später für das Fundament der großen Terrasse zu nutzen. |
Steine dieser Größe haben wir von Hand gesetzt, vorgelagert entsteht hier später noch ein kleines Beet. |
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte eigentlich alles ganz gut geklappt, außer den großen Stücken Bauschutt, die wir zwischen der Erde fanden und entsorgen mussten und der Tatsache, dass es unglaublich viel Erde war, die wir abgegraben hatten, lief alles eigentlich wie geplant.
Doch dann kam der Dauerregen. Es regnete mehrere Tage am Stück, bei uns Schwaben sagt man dazu "Schnürles Regen und s` isch a rechts Sauwedder". So hat sich der hintere Garten in eine Schlamm und Matsch Grube verwandelt und wir hatten jeden Tag Angst das uns das noch undbefestigte Erdreich einfach abrutscht. Zum guten Schluss ist uns auch noch, Krankheitbedingt, unser Freund Tobi, der Baggerfahrer ausgefallen. Alles lamentieren half ja nix es musste trotzdem weitergehen, denn der Winter würde wohl nicht warten bis wir fertig sein würden. Also haben wir, als der Regen etwas nachließ mit Unterstützung unserer Oma, die immer wenn es ging nach den Kinder schaute, zu zweit weitergebaut .Es war kalt und nass und sehr, sehr matschig, so sehr das uns ein Matschplato von ca. 10cm an den Schuhsohlen klebte, welches das Laufen auf dem Schlammigen Untergrund fast unmöglich machte. Es war die härteste Knochenarbeit die ich jemals im Garten gemacht habe und wer gärtnert, der weiß, dass es oft sehr anstrengend werden kann. Da ich die ganz großen Steine nicht bewegen konnte, war meine neue Arbeit das Baggerfahren. Nun muss ich dazu sagen das Koordination nicht gerade eine meiner Stärken ist und mir deshalb auch das steuern des Baggers nicht so leicht viel aber es musste gehen, also ging es auch. Die großen Steine die wir nicht zu zweit setzen konnten, haben wir an einer Schraubtzwinge, die an der Baggerschaufel befestigt war, festgespannt und so an ihren Platz gehoben, wo mein Mann sie dann noch in die richtige Position brachte. Die Gefahr dabei war einerseits,dass ich ihn mit der Schaufel oder dem Stein rammen und dadurch verletzen könnte anderseits war es auch so wenn der Stein nicht völlig fest in der Schraubtzwinge saß konnte es passieren, das sich diese urplötzlich löste und durch die Luft schnellte und der Stein mit seinen enormen Gewicht einfach zu Boden fiel dann müsste er sich Blitzschnell in Sicherheit bringen und Entdeckung gehen damit er nicht getroffen wurde.Also war Vorsicht geboten und höchste Konzentration erforderlich. Die ganze Aktion war also nicht nur körperlich sehr anstrengend, sondern auch nicht ganz ungefährlich. Wir haben versucht so genau und so Umsichtig wie möglich zu arbeiten um das Risiko gering zu halten. Doch es war eine sehr Nerven zehrende Zeit für uns alle, für die Kinder, die so nebenher laufen mussten und mein Mann, der sich oft bis zur totalen Erschöpfung verausgabte und ich, die hin und her gerissen war zwischen den unterschiedlichen Aufgaben, wie aktiv bei den Bauarbeiten mit zu helfen, gleichzeitig nach der richtigen Umsetzung des Plans zu schauen und dann auch trotz allem meinen beiden zweijährigen Mädchen einigermaßen gerecht zu werden. Aber wie sagt man so schön:
Doch dann kam der Dauerregen. Es regnete mehrere Tage am Stück, bei uns Schwaben sagt man dazu "Schnürles Regen und s` isch a rechts Sauwedder". So hat sich der hintere Garten in eine Schlamm und Matsch Grube verwandelt und wir hatten jeden Tag Angst das uns das noch undbefestigte Erdreich einfach abrutscht. Zum guten Schluss ist uns auch noch, Krankheitbedingt, unser Freund Tobi, der Baggerfahrer ausgefallen. Alles lamentieren half ja nix es musste trotzdem weitergehen, denn der Winter würde wohl nicht warten bis wir fertig sein würden. Also haben wir, als der Regen etwas nachließ mit Unterstützung unserer Oma, die immer wenn es ging nach den Kinder schaute, zu zweit weitergebaut .Es war kalt und nass und sehr, sehr matschig, so sehr das uns ein Matschplato von ca. 10cm an den Schuhsohlen klebte, welches das Laufen auf dem Schlammigen Untergrund fast unmöglich machte. Es war die härteste Knochenarbeit die ich jemals im Garten gemacht habe und wer gärtnert, der weiß, dass es oft sehr anstrengend werden kann. Da ich die ganz großen Steine nicht bewegen konnte, war meine neue Arbeit das Baggerfahren. Nun muss ich dazu sagen das Koordination nicht gerade eine meiner Stärken ist und mir deshalb auch das steuern des Baggers nicht so leicht viel aber es musste gehen, also ging es auch. Die großen Steine die wir nicht zu zweit setzen konnten, haben wir an einer Schraubtzwinge, die an der Baggerschaufel befestigt war, festgespannt und so an ihren Platz gehoben, wo mein Mann sie dann noch in die richtige Position brachte. Die Gefahr dabei war einerseits,dass ich ihn mit der Schaufel oder dem Stein rammen und dadurch verletzen könnte anderseits war es auch so wenn der Stein nicht völlig fest in der Schraubtzwinge saß konnte es passieren, das sich diese urplötzlich löste und durch die Luft schnellte und der Stein mit seinen enormen Gewicht einfach zu Boden fiel dann müsste er sich Blitzschnell in Sicherheit bringen und Entdeckung gehen damit er nicht getroffen wurde.Also war Vorsicht geboten und höchste Konzentration erforderlich. Die ganze Aktion war also nicht nur körperlich sehr anstrengend, sondern auch nicht ganz ungefährlich. Wir haben versucht so genau und so Umsichtig wie möglich zu arbeiten um das Risiko gering zu halten. Doch es war eine sehr Nerven zehrende Zeit für uns alle, für die Kinder, die so nebenher laufen mussten und mein Mann, der sich oft bis zur totalen Erschöpfung verausgabte und ich, die hin und her gerissen war zwischen den unterschiedlichen Aufgaben, wie aktiv bei den Bauarbeiten mit zu helfen, gleichzeitig nach der richtigen Umsetzung des Plans zu schauen und dann auch trotz allem meinen beiden zweijährigen Mädchen einigermaßen gerecht zu werden. Aber wie sagt man so schön:
Man wachst mit seinen Aufgaben und wachsen sollte es in einem Garten ja immer vielleicht gehört dazu auch das man selbst mitwächst!
Teilweise wussten wir gar nicht wohin mit dem Bagger, da überall im Garten auch schon Steine lagerten, die wir als Auswahl für die Mauer brauchten.
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Für die größeren Steine musste dann der Bagger ran. Hier sieht man ganz gut wo später einmal die neue Treppe verlaufen wird. |
Manchmal war es wie Tetris mit Felsbrocken und Muskelkraft. Um den passenden Stein für eine bestimmte Stelle zu finden, haben wir oft mehr als einen Versuch gebraucht. An diesem Punkt hat uns, unser guter Freund Tobi, der inzwischen wieder mit an Bord war, den Spitznahmen
Die Geröllheimers gegeben.
Einen Teil des Erdreichs, welches wir abgegraben hatten und einen Großsteil des Bauschutts, haben wir später als Untergrund für die obere Terrasse verwendet. Außerdem haben wir insgesamt ca. 16 Tonnen Mineralschotter und Splitt verwendet. Es war eine anstrengende herausfordernde Zeit die wir gemeinsam durchstanden haben, die uns aber auch wieder einmal gezeigt hat, dass wir ein sehr gutes Team sind welches auch in Ausnahme Situationen sehr gut zusammenarbeitet. Wenn wir heute das Ergebnis genießen sind wir allesamt stolz, so bis ans Limit gegangen und dabei unser Bestes gegeben zu haben, denn es hat sich definitiv gelohnt, wenn man sieht wie schön alles geworden ist.
Das Holzdeck aus Duglasienbrettern unterhalb der Natursteinmauer lädt zum Sonnenbaden ein |
Natursteinmauer mit Monolit und Treppe aus Eichebalken und Wassergebundener Wegedecke |
Na wenn, dann gleich richtig!Ich bin sehr beeindruckt. Wäre bei uns eine Zufahrt möglich, ich hätte es auch gemacht. Jede Mauer, die hier steht, wurde von Hand gesetzt. Jeder Stein per Hand den Hang hochgetragen. Da hat man nicht immer Lust auf Neuerungen. Das sieht wirklich ganz toll aus bei euch - ich bin sehr gespannt.
AntwortenLöschenSigrun
Hallo liebe Sigrun,
AntwortenLöschenich freue mich sehr das du mal rein gespickt hast. Ja ist schon eine große Mauer, es war ja aber auch ein großes Gebüsch und ich bin wirklich froh das wir das gemacht haben. Wow, das ist sehr Mühsam vor allem alles den Hang hoch zutragen ist natürlich wirklich auch eine Knochenarbeit. Das mit der Zufahrt war bei uns auch nicht ganz so einfach, da der hintere Teil des Gartens ja gut 2m tiefer liegt, mussten wir einen flach abfallenden Hang aufschütten, auf dem der Bagger herunter fahren konnte. Ich hatte wirklich Angst bei dieser Aktion ,das er umkippt , zum Glück ist alles gut gegangen.
Liebe Grüße Saskia
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AntwortenLöschenHallo Wildbienchen! Ein tolles Projekt habt ihr da verwirklicht. Wir selbst stehen auch gerade vor der Entscheidung, einen bisher kargen Hang mit gut 1,80m Höhenunterschied entweder selbst mit einer Mauer zu versehen oder eben doch die Profis ranzulassen. Dabei ist auch immer die Frage, wohin mit den 2 Kindern *hihi* Die sind gerade 5 und noch nicht ganz 2 Jahre alt. Auf jeden Fall sieht eure Mauer richtig toll aus! Mich würde aber vor Allem mal noch interessieren, wie Ihr die Treppe gebaut habt...darüber findet man im Internet sehr wenig, man sieht lediglich fertige Projekte. Also wenn du mal Zeit hast, würde ich mich über eine Info sehr freuen :-) Nochmal großes Kompliment. Generell habt ihr einen tollen Garten (hab euren Artikel in "Mein schöner Garten" gelesen).
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sabrina